Willkommen in Pankow - Bezirk gut vorbereitet auf neue Flüchtlinge

Veröffentlicht am 27.11.2013 in Bezirk

Es gibt in Deutschland derzeit eine relativ hohe
Zahl von Flüchtlingen aus allen Krisengebieten
dieser Welt: Syrien, Afghanistan, Iran etc. Sie
sollen in allen Bundesländern Aufnahme finden.
Auch Berlin will die ankommenden Flüchtlinge
gleichmäßig auf alle Bezirke verteilen, um ihnen
so Ankunft und Eingliederung zu erleichtern.

Die Bilder im Sommer haben erschreckt: Rechte
Ausschreitungen am neu eröffneten Asylbewerberwohnheim
in Marzahn-Hellersdorf alarmierten
uns alle. Als dann feststand, dass
Flüchtlinge in der Mühlenstraße aufgenommen
werden sollen, lud unsere Sozialstadträtin Lioba
Zürn-Kasztantowicz alle vor Ort tätigen Institutionen,
Organisationen und Träger zu einer Bürgerplattform
ein, um auf die Ankunft der Flüchtlinge
vorzubereiten.

„Mir geht es darum, dass
die ankommenden Menschen nach langer
Odyssee und traumatischen Erlebnissen hier
eine Zuflucht ohne Angst finden können, und
dazu braucht es Akzeptanz und Unterstützung
in der Bevölkerun“, betont sie.

Vor allem viele Kinder werden erwartet und so
fanden sich angrenzende Kirchengemeinden,
das Stadtteilzentrum Pankow, die Pankower
Integrationsbeauftragte ebenso wie die Träger
Moskito, Pankower Friedenskreis, Flüchtlinsrat,
Volkssolidarität, die verantwortliche Polizeidirektion
und viele Interessierte zusammen. Mit
Transparenz und Information sollen frühzeitig
alle auftauchenden Fragen beantwortet werden.
Vor allem den direkten Anwohnerinnen und
Anwohnern soll die Unsicherheit genommen
werden.

Was wird noch gebraucht?
Mit Erfolg, weiß der Betreiber des Flüchtlingswohnheims,
Prisod, zu berichten. Seit Sommer
bietet er jede Woche eine Bürgersprechstunde
an – bisher mit noch wenig Resonanz. Damit
aber rechnet die Bürgerplattform, sobald die
Bewohnerinnen und Bewohner eingezogen
sind. Alle zeigen sich positiv überrascht über
das offene Interesse und die Bereitschaft zur
Hilfe von Seiten der Pankowerinnen und Pankower.

„Ich bin überwältigt und richtig stolz auf
die Pankower und Pankowerinnen! Sehr viele
Sachspenden hat es schon überall gegeben
und Angebote von Freiwilligen wie Deutschunterricht,
Freizeitgestaltung, Kultur, Sport und
vieles mehr. Was wir derzeit noch planen: Ein
Bücherzimmer. Dafür – besonders für die ankommenden
Kinder – würden wir uns noch sehr
über Bücherspenden freuen.“ so Zürn-
Kasztantowicz.

Der Innenausbau der Einrichtung wird nun fertig
und die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren.
Die Schulkinder werden möglichst zeitnah
in so genannten Willkommensklassen, das
sind Kleinklassen, eingeschult, damit sie
schnell Sprachkenntnisse erwerben und dann
in normale Regelklassen wechseln können. Die
ohnehin hohen Schülerzahlen in unserem Bezirk
machen aus der Verteilung der Kinder eine
anspruchsvolle Aufgabe. Gemeinsam mit den
Bezirksamtsmitarbeitern aus Bürger-, Jugend-,
Schul- und Gesundheitsamt will der Träger die
Anfangszeit nutzen, um alle notwendigen Formalitäten
und Ämterwege so schnell wie möglich
zu erledigen.

Auch die Polizei berichtet davon, dass es keine
Vorkommnisse gegeben habe. Solange – wie
bisher – eine so positive Willkommenskultur
herrsche, will sie das Ganze im Hintergrund
verfolgen.
„Wir sind vorbereitet und alles ist rechtzeitig
fertig geworden“. freut sich unsere Sozialstadträtin,
„Wir wünschen uns jetzt, dass alle gut
ankommen. Unterstützung ist gut, aber bitte vor
allem am Anfang nur im Hintergrund. Die Menschen,
die kommen, brauchen vor allem eines:
Ruhe.“

Martina Krahl

Informationen zum Flüchtlingsheim in Pankow-
Süd findet Ihr im Internet auf der Website des
Bezirksamtes unter http://www.berlin.de/bapankow/
aktuelles/asylheim.html
sowie unter
http://pankowhilft.blogsport.de.