Neues Leben in der alten Brauerei WBB-Betreiber stellten ihr Projekt vor

Veröffentlicht am 27.11.2013 in Abteilung

„Also erstmal: Wow!“ lautete das spontane Resümee,
als drei der Betreiber der Willner Brauerei
Berlin (WBB) den bisherigen Verlauf und die
weiteren Pläne für ihr Projekt an der Berliner
Straße in Pankow vorgestellt hatten.

Tine Linder, Dirk Rath und Dominique Zuschlag waren
am 7. November in unsere Abteilungssitzung
eingeladen und nahmen sich gern die Zeit, um
die neugierigen SPD-Mitglieder über den Stand
der Dinge auf dem WBB-Gelände aufzuklären
und Fragen zu beantworten.

Den meisten Pankowerinnen und Pankowern
dürfte bereits aufgefallen sein, dass sich dort im
Laufe der letzten zwölf Monate viel getan hat.
Wo zuvor ein Flohmarkt wucherte, entstand ein
Biergarten. Im ehemaligen Zollhaus ist eine
Pizzeria eingezogen. Und auf dem riesigen Gelände
sind zahlreiche Atelierräume entstanden,
die bereits komplett vermietet sind.

Gerade die künstlerische und kulturelle Nutzung liegt den
Betreibern am Herzen, sie ist das eigentliche
Kernstück des Projekts Willner Brauerei Pankow.
Allerdings nicht als geschlossene Gesellschaft,
sondern als offener, lebendiger Ort. Genau
so, wie es der Biergarten im Sommer bereits
vorgemacht hat, der sich innerhalb kürzester
Zeit zu einem Anziehungspunkt für ein buntes
und gut gelauntes Publikum entwickelte.

Nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft hat
offensichtlich lange auf so etwas gewartet.
„Dass der Biergarten von Anfang an so gut angenommen
wurde, freut uns total und macht
Mut für die weiteren Schritte“, so Tine Linder.
Denn zu tun gibt es nach wie vor eine Menge.
Weitere Atelierräume müssen erschlossen und
das große Obergeschoss des Brauhauses als
Ausstellungsraum fertiggestellt werden. Und im
alten Trafohaus soll der Klub der Republik sein
neues Zuhause finden.

Dabei kämpfen die Betreiber immer wieder mit der maroden Bausubstanz
des unter Denkmalschutz stehenden
Gebäudekomplexes. „Der Zustand war schlechter,
als wir dachten. Da muss man sich immer
wieder bremsen und sagen: Okay, dort tropft
es, hier bröckelt es. Aber wir machen zuerst da
die Heizung“, beschrieb Dominique Zuschlag
das schrittweise Vorgehen der Betreiber und
ihrer Helfer, die dadurch immer wieder an die
Grenzen ihrer Kräfte und Finanzen stoßen.

Fünf Jahre haben sie Zeit, um ihre Visionen
umzusetzen. Danach hat die Berggruen Holding
als Eigentümerin des Geländes ein Sonderkündigungsrecht
für den auf insgesamt zehn
Jahre geschlossenen Vertrag.
Bis dahin hoffen die Betreiber, dass sich die
Willner Brauerei im Kiez und berlinweit etabliert
hat.

Da sie dies nicht allein leisten können, sind
die drei und ihre Mitstreiter jederzeit für Ideen
und Angebote offen. „Klar würden wir hier gern
jeden Monat eine Veranstaltung machen, aber
das schaffen wir im Moment einfach nicht“, so
Dirk Rath. Dennoch sind für das kommende
Jahr schon verschiedene Aktionen geplant,
vom Public Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft
über Führungen bis hin zu Kunstausstellungen.
Und auch die Biergarten-Fans müssen
sich nicht bis zum Sommer gedulden: Ein Weihnachtsmarkt
soll die Wartezeit verkürzen.

Die Genossinnen und Genossen unserer Abteilung
waren beeindruckt und dankten den drei
Gästen herzlich für ihren Besuch. Dabei boten
sie dem Projekt ihre Hilfe und Unterstützung bei
der geplanten Weiterentwicklung an. In der
Hoffnung, dass die Willner Brauerei den Kiez
noch lange Zeit bereichern wird. Oder, wie es
der Vorsitzende Knut Lambertin passend formulierte:
„Im gemeinsamen Interesse für ein
schöneres Pankow-Süd!“

Bertram Schwarz
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